Wie wird Weihnachten in den Ländern gefeiert, in denen BeWooden tätig ist?

Ellie Šedivá

Weihnachten in der Sauna, 12-Gänge-Menü zum Fest?


In diesem Jahr werden Deutsche, sowie Kunden aus Tschechien, Finnland, Ungarn, Polen, der Slowakei und Rumänien Geschenke aus der BeWooden-Werkstatt unter dem Baum auspacken. Und weil wir alle Ländern kennenlernen möchten, in denen die Marke BeWooden tätig ist, haben wir beschlossen, unsere ausländischen Kollegen zu interviewen und sie zu fragen, wie sie Weihnachten feiern.


Tschechische Republik


Traditioneller Wunsch: „Veselé Vánoce a Šťastný Nový Rok!“ („Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!“)


Weihnachten wird in der Tschechischen Republik etwas anders als bei uns gefeiert. Die Geschenke bringt das Christkind (Ježíšek), die Kinder packen sie nach dem Heiligen Abendmahl aus. An Heiligabend ist es in Tschechien Brauch, dass die Menschen bis zum Abendbrot fasten, deshalb wird den Kindern versprochen, dass sie am Abend ein goldenes Schweinchen sehen werden.


Auf den Tisch kommen Gerichte wie Fisch- oder Erbsensuppe, traditionell gebratene Karpfen im Mantel (Vorsicht vor Gräten!) und Kartoffelsalat. Manche Familien kaufen lebende Karpfen und stecken deren Schuppen in ihre Geldbörsen, um sich ihr Glück im nächsten Jahr zu sichern.


Die Tschechen bevorzugen zwar einen lebenden Weihnachtsbaum, aber es ist auch keine Seltenheit, einen künstlichen Baum anzutreffen. Wenn es um Christbaumschmuck geht, sind Lampen und Kugeln am beliebtesten. Eine lange Tradition, ohne die sich die Tschechen Weihnachten nicht vorstellen können, ist das Backen von Weihnachtsgebäck (cukroví). Die traditionellen tschechischen Märchen dürfen natürlich nicht vergessen werden.


Weihnachten in der tschechischen Republik


Weihnachten in einem Land, in dem sich fast 60% der Menschen als Atheisten bezeichnen, ist in erster Linie Tradition und ein Fest für die Kinder. Zu den beliebtesten Weihnachtsbräuchen, die in vielen tschechischen bis heute gepflegt werden, gehören beispielsweise das Bleigießen, das Loslassen von Booten aus Walnussschalen, in die eine Kerze gesteckt wird, und das Schuhwerfen (die Frauen werfen den Schuh hinter den Rücken, wenn der Schuh mit der Spitze zur Tür fällt, werden sie heiraten, wenn nicht, bleiben sie zu Hause.). Jede Familie hat so ihre ganz eigenen Traditionen, an denen sie festhält.



Finnland


Traditioneller Wunsch: „Hyvää joulua ja onnellista uutta vuotta!“ („Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!“)


In Finnland trägt Joulupukki (wörtlich übersetzt: „Weihnachtsziege“) die Geschenke aus. Sie ist eine Figur aus der skandinavischen Mythologie, die aussieht wie ein Großvater, gekleidet in Ziegenleder. Er lebt in Lappland und im Gegensatz zum Weihnachtsmann, sehen ihn die finnischen Kinder mit eigenen Augen, wenn er ihnen die Geschenke überreicht. Während des Essens an Heiligabend klopft Joulupukki an die Haustür und fragt, ob gute Kinder zu Hause sind.


Ein traditionelles Abendessen in Finnland erinnert an ein Buffet. Jeder kann genießen, was er will. Auf dem Tischen findet sich gerösteter Schinken, Gemüseauflauf und verschiedene Arten von Fisch. Außerdem wird Reisbrei gegessen, und wer laut Aberglaube eine Mandel in seiner Schüssel findet, darf sich etwas wünschen.


Die Finnen verbringen den Weihnachtstag meist mit Fernsehen, aber am liebsten gehen sie in eine beheizte Sauna (da werden wir wirklich neidisch!). Normalerweise wird der Weihnachtsbaum im eigenen Garten gepflanzt. Beliebte Geschenke sind beispielsweise Brettspiele oder Rubbelkarten.



Ungarn


Traditioneller Wunsch: „Békés, boldog karácsonyt kívánok!“ („Ich wünsche dir ein friedliches und frohes Weihnachtsfest!“)


Das ungarische Weihnachtsfest ähnelt dem tschechischen. Der Weihnachtsmann bringt den Kindern Geschenke, es werden Weihnachtslieder gesungen und im Fernsehen laufen Filme und Weihnachtsmärchen. Die Ungarn schmücken ihren Baum am Weihnachtstag, wenn sich die ganze Familie zu Hause eingefunden hat. Die Kinder packen die Geschenke bereits vor dem Abendessen aus.


Die weihnachtliche Mahlzeit besteht normalerweise aus Fischsuppe, gefülltem Kohl, Fisch mit Reis, Huhn oder Pute. Auf dem Tisch findet sich auch ein Bejgli-Dessert, das ist ein Mohn- oder Walnussstrudel. Die Ungarn trinken an Heiligabend Wein, Bier oder Brandy zum Essen.


Der Weihnachtsbaum ist in jeder Familie anders: Er kann in traditionellen Farben (Rot, Grün, Silber und Gold) dekoriert werden oder man verwendet moderne Farben (Weiß oder Pastell). Sehr beliebt sind handgemachte Strohornamente.



Polen


Traditioneller Wunsch: „Wesołych Świąt i Szczęśliwego Nowego Roku" („Frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr“)


Weihnachten in Polen ist einer der wichtigsten katholischen Feiertage. Die Polen fasten das gesamte Weihnachten hindurch, aber nicht wegen dem goldenen Schwein, sondern weil es eine christliche Tradition ist. Sie sitzen am Tisch, sobald der erste Stern am Himmel erscheint. Es ist Tradition, einen zusätzlichen Platz für einen unerwarteten Gast zu schaffen. Manchmal wird Heu, ein Symbol für die Geburt Jesu, unter eine weiße Tischdecke gelegt.


Das Abendessen beginnt mit einem Gebet und Vorlesen aus der Bibel, wobei geweihte Waffeln zerbrochen werden. Das polnische Festessen hat normalerweise bis zu 12 Gänge (Anzahl der Apostel und Monate im Jahr): Die Mahlzeiten variieren je nach Region, sie fasten und jede Zutat hat ihre eigene Symbolik. Es ist üblich, jeden Gang zu probieren (damit sie im gesamten nächsten Jahr Erfolg haben).


Auf dem Tisch gibt es Rote Bete-Borsch-Suppe, serviert mit Usskami (mit Pilzen gefüllte Nudeln), Fisch, verschieden Arten von Kuchen und Tauben-Kohlrouladen mit Buchweizenbrei. Sie essen Mohnkuchen und Mohnbrötchen getaucht in süße Milch. Die Getränke enthalten ein beliebtes Kompott aus getrockneten Früchten. An Heiligabend wird kein Alkohol getrunken.


Polen schmücken gerne einen lebenden Baum zu Hause, meistens Fichten, Tannen oder Kiefern. Sie verwenden Lichter und moderne Ornamente oder natürliche Dekorationen (Strohornamente, getrocknete Früchte und Kerzen). Eine Weihnachtskrippe ist eine traditionelle Dekoration in Polen.


Und wer bringt die Geschenke in Polen? Das variiert je nach Region: Irgendwo werden die Gaben von św. Mikołaj , aber es kann auch Dzieciątko, Gwiazdka, Aniołek oder Gwiazdor sein. Der Tag endet in Polen um Mitternacht in der Kirche - der sogenannten Pastewka.



Rumänien


Traditioneller Wunsch:  "Crăciun fericit și un An Nou Fericit!“ („Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!“)


Weihnachten in Rumänien beginnt traditionell beim Schlachter am 20. Dezember. Das von dort stammende Schweinefleisch erscheint in Form von traditionellen Gerichten auf dem Weihnachtstisch. Die Weihnachtsferien in Rumänien können manchmal bis zu drei Wochen dauern.


Am Abend des 24. auf den 25. Dezember schmücken die Rumänen ihren Weihnachtsbaum. Beliebte Dekorationen sind Engel. Die Leute singen gerne Weihnachtslieder und Kindern tanzen von Haus zu Haus. In vielen teilen Rumäniens ist es Tradition, dass sich die Weihnachtsliedern auf einen bestimmten Mann beziehen: Ein Mann in einem Ziegenkostüm und einer bunten Maske, der wild umherspringt, tanzt und Ärger macht.


Moş Crăciun, der einen mit Glocken behangenen Schlitten fährt, verteilt nachts die Geschenke. Die Kinder packen sie am Morgen des 25. Dezembers aus.


Zu den traditionellen Gerichten an Heiligabend gehören Bratwürste, Kutteln, Schweinebraten, Weihnachtskuchen und gefüllte Kohlrouladen. Das Fest beginnt gegen neun Uhr abends und endet gegen Mitternacht. Die Atmosphäre der rumänischen Weihnacht ist sehr fröhlich und freundlich.



Slowakei


Traditioneller Wunsch: „Veselé Vianoce a Šťastný Nový Rok!“ („Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr“)


Die Slowaken feiern ihr Weihnachten ähnlich wie die Tschechen. Der Weihnachtsmann überreicht den Kindern gleich nach dem Abendessen Geschenke. Es ist üblich, dass die Menschen zu Weihnachten zuhause bleiben und nirgendwo hingehen, es sei denn, es ist notwendig. Besuche werden auf den nächsten Tag verschoben. Gläubige Familien gehen in die Kirche, um das Licht von Betlehem zu genießen.


Zu den Gepflogenheiten zählen beispielsweise Münzen unter einer Tischdecke als Zeichen von Reichtum, das Brechen einer mit Honig beschmierten Waffel (wie es auch in Polen Brauch ist) und das Schneiden eines Apfels oder das Knacken einer Nuss. Ein gesunder Walnusskern bedeutet starke Gesundheit für die Familie im neuen Jahr. Vor dem Abendessen betet und zündet die Familie normalerweise eine Kerze an. Diese steht als Symbol für Weihnachten.


Auf dem festlich gedeckten Tisch findet sich ein traditionell slowakisches Gericht: Kohlsuppe. Der Kohl wird normalerweise den ganzen Tag gekocht und variiert je nach Region - er kann Pilze, verschiedene Fleischsorten und Würste, manchmal sogar Pflaumen enthalten.


Der zweite Gang ist Fisch (in manchen Regionen Karpfen, aber das ist keine Notwendigkeit) und Kartoffelsalat. Familien in der Südslowakei bereiten Fischsuppe zu, in der Ostslowakei finden sich traditionelle Mohngerichte auf dem Tisch.


Die Slowaken schmücken den Weihnachtsbaum ganz nach ihren eigenen Vorstellungen. Manche bevorzugen den modernen Stil, andere einen natürlichen. Kinder erhalten die meisten Geschenke und die Erwachsenen neigen dazu, untereinander Geschenke auszutauschen. Socken sind ein zeitloser Klassiker, und in letzter Zeit ist es Trend geworden, fröhliche und gemusterte Socken zu verschenken. Das slowakische Weihnachten ist meist voller Märchen, man isst Süßigkeiten und singt Weihnachtslieder.


Wie feierst du Weihnachten zu Hause und was ist deine schönste Weihnachtserinnerung? Teile uns deine Geschichte in den Kommentaren mit! 

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Ellie Šedivá
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