Nachhaltige Entwicklung in der Großstadt
Vielleicht lebst Du auch in einer Stadt. Die Wahrscheinlichkeit ist zumindest nicht gering. Ist Dir aufgefallen, dass immer mehr Menschen sich dazu entscheiden das Leben in ihrem kleinen Heimatdorf aufzugeben und sich einen aufregenden Alltag in der Stadt suchen? So ist es keine Überraschung, dass bis 2030 ungefähr zwei Drittel der Weltbevölkerung in einer leben sollen. Diese Entwicklung der Einwohnerzahlen stellt für die Stadtplanung aber eine große Herausforderung dar. In den letzten Jahrzehnten ist das Umweltbewusstsein stark angestiegen. Man möchte die Natur schonen und Nachhaltigkeit im Gebrauch von Rohstoffen fördern. Doch wie kann man das mit der steigenden Bevölkerungszahl und dem damit verbundenen größeren Konsum bewerkstelligen?
Die nachhaltige Stadtentwicklung versucht diese Lücken aufzufüllen und trotz vieler Einwohner die Umwelt so gut wie möglich zu schonen.
Maßstäbe für die nachhaltige Entwicklung
Die Zuwanderung aber auch Alterung von Gebäuden führt zunehmend zu einer größeren Anzahl an Bauprojekten innerhalb der Städte. Diese Stadtentwicklungsprojekte erfordern viele Ressourcen und gehen häufig auf Kosten der Umwelt: Freie Flächen werden mehr und mehr eingenommen. Einen Ausgleich zwischen der sich schnell entwickelnden Stadt und Nachhaltigkeit zu finden, gestaltet sich somit schwer.
Dennoch gibt es Strategien und Möglichkeiten für Großstädte, wie die Umwelt so wenig wie möglich belastet wird:
Besonders wichtig ist seit Jahren das Recycling. Produkte werden in vielen Ländern wiederverwendet, Plastik erneuert, und durch das Pfand und die Einführung von bezahlten Plastiktüten der Umweltverschmutzung auf Straßen und Flüssen entgegengewirkt. Auch das Abwasser wird stetig aufbereitet und wiederverwendet, leerstehende Gebäude wiederbelebt, anstatt neue Grünflächen zu erschließen und Energie vor Ort und durch erneuerbare Quellen oder Abfälle gewonnen.
All diese Faktoren sind für die Bewertung der Stadt als nachhaltig äußerst wichtig. Hinzu kommen aber auch soziale Gegebenheiten, wie beispielsweise das BIP oder Bildungsniveau.
Weitere Maßnahmen die Umwelt zu schonen
Abgesehen von den oben genannten Bewertungskriterien, wie der Recyclingquote, Wasserqualität, oder Anteil an erneuerbaren Energien, existieren auch weitere Möglichkeiten, besonders im sozialen Bereich, die Nachhaltigkeit weiter zu fördern.
Ziel ist es mittlerweile in zahlreichen Ländern den motorisierten Verkehr, welcher die Umwelt durch ihre Abgase belastet, einzudämmen und alternative Fortbewegungsmittel zu unterstützen. Durch den Ausbau von Fahrradwegen und Einführung von Beschränkungen für Autofahrer innerhalb der Stadt sollen die Bürger auf eine relativ unauffällige Weise dazu gebracht werden, ihr Rad häufiger für Kurzstrecken innerhalb der Stadt zu verwenden. Aber auch Elektroautos werden zunehmend von dem Staat gefördert. Um der Stadt den ernsten und grauen Ton zu nehmen und gleichzeitig etwas für das Klima zu tun, setzen sich mehr Städte aber auch ihre Bewohner für Grünflächen zur Erholung ein.
Wichtig, um diese Ziele zu verwirklichen ist allerdings die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bewohnern. Wenn die Einwohner nicht bereit für Veränderungen sind, so kooperieren sie auch nicht mit den Reformen. Ein Beispiel sind Bio-Produkte, welche wesentlich geringer die Umwelt belasten, als herkömmliche Konsumgüter. Nicht alle lassen sich darauf ein für ihre Lebensmittel mehr Geld auszugeben und bevorzugen nach wie vor die preiswerteren Discounterprodukte.